Bericht des Fondsmanagements (Stand: 31.03.2024)
Am US-Aktienmarkt konzentrieren sich die Anleger weiter auf das Tempo des Inflationsrückgangs und damit das Tempo, mit dem die US-Notenbank voraussichtlich den Diskontsatz senken wird. Fundamentaler betrachtet, entwickelt sich die Wirtschaft in diesem Jahr spiegelbildlich zum Vorjahr. So deuten die Einkaufsmanagerindizes eine spürbare Verbesserung des Auftragsbestands in der Industrie an, während sich die Aktivität im Dienstleistungssektor zu verlangsamen scheint. Mit etwas Abstand betrachtet, deutet vieles auf ein gutes Jahr 2024 hin. So können sich die US-Haushalte über ein weiteres Jahr mit inflationsbereinigten Lohnzuwächsen freuen, während die Arbeitslosenquote mit unter 4% extrem niedrig bleibt. Von den höheren Zinsen werden die US-Haushalte kaum tangiert, deren Kredite zu 80% fest verzinst sind, während der prozentuale Anteil der Zinsausgaben am Einkommen weiterhin dem Niveau von 2019 entspricht. Diese Faktoren verheißen Gutes für den Konsum im laufenden Jahr. Ein Blick auf eher zukunftsgerichtete Indikatoren zeigt, dass sich die Finanzierungsbedingungen entspannt haben, während Unternehmen und Privathaushalte wieder mehr Kredite nachfragen. Rund die Hälfte der Unternehmensverbindlichkeiten bestehen aus Bankkrediten, über die sich vor allem kleinere Firmen mit Kapital versorgen und deren Zinsen angehoben wurden. Andererseits werden große Unternehmen, die sich über Anleihen finanzieren, leichten Gegenwind durch steigenden Zinsaufwand verspüren, da sie ihre Anleihen sukzessive zu höheren Zinsen refinanzieren müssen. Hinzu kommen die sehr niedrigen Spreads zwischen Unternehmens- und Staatsanleihen, die von einem reichlichen Kreditangebot zeugen. Derweil ist das Kapital, das in Unternehmen mit Bezug zu künstlicher Intelligenz (KI) fließt, schwindelerregend hoch. Wie schnell reale Anwendungen verfügbar sein werden, lässt sich zwar nicht sagen. Aber allgemein wird davon ausgegangen, dass KI zu einer insgesamt höheren Produktivität in den USA führen wird. Viele unserer Portfoliounternehmen gehören zur Speerspitze dieser Innovationswelle. Zu den Titeln, die im Quartal den größten Performance-Beitrag leisteten, zählen Eli Lilly, Meta Platforms und Oracle, während Apple, BioMarin und GXO Logistics Verluste beisteuerten. Eli Lilly meldete für das vierte Quartal 2023 hervorragende Zahlen mit einem Anstieg von Umsatz und Gewinn je Aktie (EPS) von 28% bzw. 19%. Sein GLP-1- Wirkstoff bleibt der Wachstumstreiber, obwohl Eli Lilly die Markteinführung seines überragenden Adipositas-Medikaments noch nicht abgeschlossen hat. Meta Platforms steigerte seinen Umsatz im vierten Quartal 2023 um 25%, während sich der EPS verdreifachte. Seine Werbesparte wuchs um 21% mit einem beeindruckenden Anstieg der Nutzerzahlen um 7% und anhaltendem Erfolg seines Kurzvideoformats. Oracle setzte im ersten Quartal 7% mehr um, wobei der Umsatz mit seinem Cloud-Angebot um 49% zulegte. Sein Auftragsbestand wuchs gegenüber dem Vorquartal um 23%. Wir sind daher zuversichtlich, dass Oracle in den nächsten drei Jahren Umsatz und Gewinn weiter steigern kann. Apple kämpft derzeit mit einem veritablen Sturm. Zwar kommt ihm der Corona-Boom zugute, aber in China trübt sich die Verbraucherstimmung ein. Zudem ist die Stärke des Apple-Geschäfts in Europa und den USA, einschließlich der Partnerschaft mit Google im Bereich der Internetsuche, ins Visier der Regulierer geraten. Befürchtet wird zudem, dass Apple bei KI hinterherhinken könnte. Wir reduzierten daher unsere Position im Quartal, glauben aber nach wie vor, dass Apples wachsende Nutzerbasis mit mehr als zwei Milliarden Geräten eine gute Basis für weiterhin starke Geschäfte ist. GXO Logistics verzeichnete einen Umsatzrückgang von 2%, da die Geschäfte seiner Kunden aus der Bekleidungsbranche schlechter laufen. Auch BioMarin verlor nach dem sehr starken Schlussquartal 2023 im ersten Quartal an Boden. Sein neues Management konzentriert sich darauf, das Potenzial seines wichtigsten Vermögenswerts Voxzogo ein Medikament gegen Kleinwuchs jenseits der aktuellen Indikation auszuschöpfen, während es die Kostenstruktur und F&E-Pipeline auf den Prüfstand stellt. Was das verantwortliche Investieren betrifft, so haben wir sechs Portfoliounternehmen ermittelt, die einem Risiko im Zusammenhang mit Klimawandel, Entwaldung, Biodiversitätsverlust usw. ausgesetzt sein könnten. Dies sind die zentralen ESG-Themen, die wir im Rahmen unserer ESG-Politik identifiziert haben. Um die Unternehmen zu positiven Veränderungen bei diesen Themen zu bewegen, werden wir im Jahresverlauf mit ihnen Kontakt aufnehmen. Im Quartal verkleinerten wir die Position Paycom, dessen Begründung für den Strategiewechsel des Personalsoftware-Anbieters uns nicht überzeugt hatte. Die kleine Position bei GXO, das sich auf Lagerverwaltung als Dienstleistung spezialisiert hat, lösten wir aus fundamentalen Gründen auf, darunter die schwachen Umsätze seiner Kunden. Unseren Bestand an Apple-Aktien verkleinerten wir. In einem langsamer wachsenden Smartphone-Markt ist Apple zwar erfolgreich, sieht sich aber mit Problemen außerhalb seiner Kontrolle konfrontiert. Alphabet stockten wir auf. Wiederkehrende Bedenken wegen seiner Wettbewerbsfähigkeit im KI-Bereich und Zweifel daran, ob es seine führende Position bei der Internetsuche behaupten kann, hatten im ersten Quartal Kursverluste zur Folge. Dies nutzten wir für Zukäufe, weil wir die Befürchtungen als unbegründet einschätzten. Die Präsidentschafts- und Kongresswahlen in den USA werden für den Rest des Jahres im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen. Das Portfolio ist kaum bzw. gar nicht in Sektoren engagiert, die sehr wahrscheinlich von einer neuerlichen Präsidentschaft Trumps betroffen sein werden, darunter Energie und Verteidigung. Prognosen dazu, wer das Rennen machen und ob er die Unterstützung des Kongresses haben wird, sollte man am besten Politik-Experten überlassen. Die USA bieten Wachstumsunternehmen weiterhin beste Bedingungen dank der Größe des Landes, seiner Bevölkerungsstruktur, der hohen Arbeitsproduktivität und dem enormen Kapital, das für vielversprechende Ideen zur Verfügung steht. Neben der Politik wird die Marktentwicklung in den nächsten Quartalen weitgehend von der Geldpolitik der Fed bestimmt werden, auf die wir keinen Einfluss haben. Wir konzentrieren uns daher auf das, was wir kontrollieren können und investieren in Qualitätswachstumsunternehmen mit herausragender Transparenz, die sie Geschäftsmodellen mit erheblichen Wettbewerbsvorteilen und einer starken ESG-Bilanz verdanken.